Mittwoch, 29. Dezember 2010

Jahresrückblick 2010 / Ausblick 2011

Vorweg, die "besinnliche" Weihnachtszeit die heuer blöderweise auf ein Wochenende gefallen ist, ist leider schon wieder vorbei. Was aber nichts an meiner Tradingpause ändert. Ich starte erst im neuen Jahr wieder mit meiner Arbeit. Die Auswertung der vergangen Trades bleibt genau so unerledigt, wie herumliegende Literatur die gelesen werden möchte. Von Zeit zu Zeit ist eine absolut tradingfreie Pause notwendig und sinnvoll um den Blick fürs wesentliche nicht zu verlieren (das Leben an sich, wo man ja versucht seinen Lebensunterhalt mit dem Trading zu verdienen).

Das war 2010. Es war für mich das Jahr der Experimente, ungeachtet der weltweiten Börsenentwicklung, hat mein Depot seine ganz eigene Entwicklung vollzogen. Ich habe viel experimentiert, mit Indikatoren, mit Marktfiltern, mit Chartpattern und mit Zeitrahmen. Nun weiß ich ungefär wohin die Reise geht und worauf ich mich konzentrieren muss um erfolgreich zu sein. Trotz starker Ups und noch mehr Downs habe ich es pünktlich mit dem letzten Trade, der am 23.12.2010 geschlossen wurde, geschafft eine Performance von 0,00% (in Worten Null!) zu erwirtschaften. Jetzt wird der eine odere andere lauthals lachen und einen anderen Tradingblog aufsuchen. Aber wenn ihr wüsstet WAS ich heuer alles probiert habe...es war wirklich alles erdenkliche dabei, auch zahlreiche Kardinalsfehler (Order vergessen, Gier beim Flashcrash im Mai, Rechenfehler, falscher Markt gehandelt). Und warum habe dann das Konto nicht geerdet? Weil ich striktes Money- und Riskmanagement betreibe, der Kapitalerhalt steht an oberester Stelle, darüber gibts einfach nichts mehr.


Das wird 2011. Angefangen wird mit einer Auswertung der Trades aus 2010. Die Erfahrungen daraus fließen dann in die Strategie für das kommende Jahr. Es wird weiterhin auf Tagesbasis gecreent, die Einstiege erfolgen wieder auf 1/2 Stunden Basis. Was sich verändern wird ist der Orderprozess, ich werde versuchen öfter Market in den Markt zu kommen um auch kleinere Bewegungen positiv handeln zu können. Die Stops werden wieder nach der Markttechnik nachgezogen. Die Auswertung die ich bisher im Groben gemacht habe, wird auch zu Tage fördern, dass die Trades die ich wegen Indikatoren gehandelt habe, mit zu den erfolgreichsten gehören. Das wird dazu führen das ich deren Verwendung 2011 erhöhen werde.
Was sich leider nicht ändern wird ist die Zeit die mir zur Verfügung steht, im besten Fall von 18:00 bis 22:00 Uhr. Das heißt ich bleibe Swing Trader auf Tagesbasis. Weiter feilen werde ich an meinem MM/RM und am Marktfilter, der wird um einiges präziser. Ein Long/Short auf Wochen-/Tagesbasis reicht mir einfach nicht für Trades die nur 2-10 Tage dauern.

Wichtiges aus 2010:

1. Auch wenn die Strategie nicht aufgeht das MM/RM wirds schon richten.
2. Keine Orders in System vergessen.
3. Keine Gier frisst Hirn Aktionen mehr, Stichwort Falsh Crash Indexfuture.
4. Keine fremden Märkte handeln nur weil sich derzeit bei den eigenen nichts tut.
5. Auch FLAT ist eine Position, zuschauen vom Spielfeldrand muss man lernen.
6. Keine Verwechslungen bei Zeitrahmen und Stoptechnik, das kann nichts werden.
7. Immer ein Auge auf das "Big Picture"
8. Kein Ohr für "diesmal ist alles anders", es nie etwas anders, die menschliche Psyche ändert sich nicht.
9. Keine Trends, Hypes oder heiße Sektoren.
10. To be continued...

In diesem Sinne, Good Trades 2011!

LiveTraded

Mittwoch, 22. Dezember 2010

Der richtige Stop zur richtigen Zeit

Ich finde in meinen Unterlagen immer wieder mal "Selbstsabotage". Ich gehe einen Trade aufgrund eines hervoragenden CRV am Tageschart ein und setzte dann am 1/2h Chart die Stops so eng das ich bei der kleinsten Korrektur aus dem Markt fliege, nur um dann mitansehen zu müssen wie der Kurs weiter anzieht.

Trademanagement ist nach wie vor ein Bereich den ich massiv verbessern muss. Immer abwägen ob man Gewinne sichert und Risiko minimiert oder ob man Stops gar nicht versetzt weil man mit Targets arbeitet. Obwohl Risiko minimieren durch Stopversetzung stimmt so auch nicht. Oftmals erhöht sich das Risiko das ein Trade schief läuft gerade weil man einen Stop zu eng setzt. Man wird dann in einer Korrektur aus dem Rennen geworfen, womöglich noch unter dem Kaufkurs und somit mit einem Verlust.

Ich bin noch unentschlossen wie ich dabei vorgehen werde. Prinzipiell will ich einen Trade nicht durch ein Traget begrenzen, weil ich immer wieder mal einen Volltreffer dabei habe der +5R und mehr bringt. Andererseits hätte ich einige Trades im Plus beendet wenn ich rechtzeitig ausgestiegen wäre.

Meine umfangreichen Aufzeichnungen werden mir hier wieder eine tolle Hilfe sein eine Lösung für dieses Problem zu finden. Ich werde einfach meine Trades nochmals mit einem Target von zb. +2R durchspielen und sehen ob sich dabei die Performance verbessern würde. Auch eine variable Stopversetzung wird dabei berücksichtigt werden. Einmal bleibt der Stop dort wo er für die Positionsgrößenbestimmung war und ein andermal wird er nach der Markttechnik nachgezogen (Trendtheorie).

Traden lernen

Sonntag, 19. Dezember 2010

Meine Einstellung zu Indikatoren

Indikatoren und Oszillatoren, die in der technischen Analyse Verwendung finden, werden auf Basis vergangener Daten berechnet. Sprich sie sind nachlaufend und bilden die Vergangenheit ab. Natürlich lässt sich damit nicht die Zukunft vorher sehen, aber man kann in deren Bewegungen wiederkehrende Muster erkennen die man nutzen kann aber nicht muss.

Wenn ich mein Trading klassifizieren müsste, würde ich sagen ich trade zum überwiegenden Teil nach der Markttechnik ala Michael Voigt. Die Markttechnik versucht mit der Frage "Wo entsteht Bewegung?" und dem klassischen Trendaufbau der Börse Herr zu werden. Es gibt 3 Positionsarten, Long, Short und Flat, je nach Position ergeben sich unterschiedliche Sichtweisen auf den Chartverlauf. Weiters definiert die Markttechnik 3 wesentliche Handelsarten, den Trend, den Ausbruch und die Bewegung, immer mit der jeweiligen Stopsetzung.

Indikatoren findet man bei mir hauptsächlich beim Marktfilter und beim screening, ein simpler 50 EMA auf dem Index daily Chart. Gerne werfe ich auch einen Blick auf den RSI (14) um mich davor zu schützen am falschen Fuss erwischt zu werden.

Ich denke das für reine Day Trader Indikatoren eine wesentlich wichtigere Rolle spielen als für mich als Swing Trader. Umso kürzer der gehandelte Zeitraum desto weniger Relevanz besitzt die Markttechnik. Sie beruht darauf die gleichen Wege wie die Insitutionellen Investoren (Fonds, Vermögensverwalter, Großbanken, Pensionsfonds,...) zu gehen. Und die Mehrheit der Big Player ist nach wie vor auf dem Tages-/Wochen-/ oder Monatscharts zuhause.

Zusammenfassend kann man sagen: Indikatoren können eine tolle Sachen sein wenn man sie richtig versteht und einsetzt. Wer sich blind darauf verlässt wird damit an die Wand fahren, wer sie als weitere Unterstützung im Prozess der Entscheidungsfindung (Long, Short, Flat) sieht, hat wohl die besseren Chance am Finanzmarkt zu überleben.

Montag, 13. Dezember 2010

Die Suche nach dem Weg

Ich kenne mein Ziel, oder zumindest mein temporäres Ziel das ich derzeit anstrebe. Das Trading soll mir Anfangs dazu dienen mein erspartes Geld selbst zu verwalten. Es kontinuierlich wachsen lassen bei einer stabilen 2 stelligen Performance im Jahr. Das ist nebenberuflich realistisch und machbar.

Trotzdem werde ich mein eigentliches Ziel, vom Trading leben zu können, als privater Investor/Trader nicht aus den Augen verlieren. Allerdings benötigt man dazu ein gewisses Grundkapital und das Gefühl sich auf die eigenen börslichen Fähigkeiten verlassen zu können.

Wenn der Zeitpunkt erreicht ist und man ein Grundkapital von zb € 100.000,- erreicht hat kann man als Swing Trader leider immer noch nicht davon leben. Klar es wird Jahre geben wo 100% und mehr möglich sind, aber realistisch sind wohl 20-50% im Jahr. Das lässt das Grundkapital über die Jahre fleissig wachsen.

Um aber wirklich vom Trading leben zu können, werde ich mich eingehend mit Daytrading befassen. Nirgendwo anders lassen sich bessere Renditen erwirtschaften. Für einen Profi reicht ein € 20.000,- Futurekonto um davon leben zu können. Die erwitschafteten Gewinne werden nicht reinvestiert, oder nur zum Teil, sondern monatlich ausgeschüttet. Davon bestreitet man sein Leben.

Das schwierigste wird der Übergang von unselbstständig erwerbstätig auf selbstständiger Trader. Für Daytrading benötigt man tausende Stunden Praxis am Intraday Chart, vergleichbar mit einem Profimusiker und seinem Instrument. Da man aber in einem 40 Stunden Job gefangen ist, wird das eine Herausforderung. Die Chinesen planen ja gerade einen 24 Stunden Handel an der Börse in Shanghai ;-)

Zusammenfassend: Angespartes Kapital wird per Swing Trading verwaltet. Parallel dazu wird ein Futurekonto aufgebaut mit dem a) das Daytrading erlernt wird und b) anschließend das Leben finanziert wird. Wenn das Swing Kapital eine mittlere 5 stellige Höhe erreicht hat wird laufend abgeschöpft auf das Futurekonto. Einen Zeitrahmen dafür kann ich nur schwer abschätzen, aber das Ganze sollte in den nächsten 5-10 Jahren realisierbar sein.

Montag, 6. Dezember 2010

Indexanalyse 06.12.2010



Der S&P500 befindet sich nach wie vor in einem Uptrend und kämpft gerade Marke bei 1230 Punkten. Der MACD hat vor wenigen Tagen ein Kaufsignal generiert, was auf einen weiteren Anstieg der Kurse hoffen lässt. Vorsicht ich nur vom SMI geboten, der befindet sich bereits im überkaufen Bereich. Am Index hat dieser allerdings weniger Relevanz. Von Februar bis März 2010 hatten wir laufend steigende Kurse und der SMI ist nur gependelt, ein klares Signal lieferte hier nur der MACD.

Wenn die Marke um 1230 überwunden ist sollte der Weg für eine Jahresendrally frei sein. Also jetzt nach potenziellen Long Kandidaten umsehen!

Donnerstag, 2. Dezember 2010

Indikatoren die ich derzeit in Verwendung habe

EMA (50): Exponentiell gleitender Durchschnitt mit der Einstellung (50) angewandt auf den Tageschart. Dient der langfristigen Trendrichtungsbestimmung. Befindet sich der Kurs am jeweiligen Index über dem EMA wird nur Long gehandelt und rauscht der Kurs unter den EMA gehts nur mehr Short bei den Signalen. Das hat sich in der Vergangenheit als sehr praktikabel erwiesen. Ich mag es simpel und einfach. Ein EMA sollte es deshalb sein weil dieser die jüngste Vergangenheit stärker gewichtet und somit schneller reagiert. Die Einstellung (50) Perioden ist eine gängige Marke wie sie auch Insitutionelle Anleger verwenden. Da diese einen Großteil der Börsengelder verwalten kann man davon ausgehen das diese Signale langfristigen auch Gewicht haben.

MACD: Ein klassischer Trendfolgeindikator der sich aus 3 GDs errechnet. Er besteht aus der MACD-Linie, dem Trigger und der Null-Linie. Auf der Null-Linie sitzt noch ein Histogramm das den Abstand der MACD-Linie zum Trigger darstellt. Daher der Name Konvergenz/Divergenz. Ein Signal wird generiert sobald sich die MACD-Linie mit dem Trigger schneidet, von unter nach oben Long und vice versa.

Stochastic Momentum Index (5,3,3): Die genaue Berechnung erspare ich mir hier, das würde den Rahmen sprengen. Es handelt sich um einen hervoragenden Oszillator der nicht nur Überkauft/Überverkauftzonen anzeigt sondern auch ein hervorangender Signalgeber ist wenn man ihn derart kurz anlegt. Ein Signal entsteht bei mir mit bloßem drehen in die gewünschte Richtung. Sprich ist der SMI steigend gehts long und vice versa.

Jetzt fügen wir das Puzzle noch schnell zusammen, bevor es verwirrend wird. Wie entsteht jetzt für ich ein handelbares Signal? Es müssen zahlreiche Kriterien erfüllt werden:

1. Die Aktie befindet sich im S&P100 Index (dieser gibt die Marktrichtung vor: Long/Short)
2. Der Kurs befindet sich über dem EMA (50) für long oder darunter für Short
3. Der SMI (5,3,3) zeigt ein Longsignal
4. Der MACD befindet sich in einem Longsignal
5. Die Aktie befindet sich in einem sichtbaren Uptrend

Das aufstellen von Regeln und das verwenden von Indikatoren ist der Wunsch des Traders nach Sicherheit in einer unsicheren Börsenwelt. Daher habe ich auch als persönliches Limit 3 Indikatoren auf einem Chart und max. 5 Einstiegsregeln. Wenn ich diese Vorgaben strikt einhalte, bleiben nach dem Screening noch 10 von 100 Werten über und davon suche ich mir die 3 die mir am besten gefallen.

Der Austieg erfolgt über Gegensignal eines Indikators bzw. ist das etwas schwierig zu formulieren. Ich lasse Gewinne gerne laufen. Wenn der SMI ein Gegensignal zeigt, die Aktie aber in einem sauberen Trend läuft und der MACD nach wie vor Long wäre bleibe ich zb. investiert. Man nennt das fachliche Ungenauigkeit und meint damit das Bauchgefühl oder auch Intutition.

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Die Qual der Wahl beim Screening

Manchmal steht man vorm Wald und sieht die Bäume nicht. Was tut man dagegen? Man sucht sich eine Lichtung auf der nur wenige, aber qualitativ hochwertige Bäume stehen.

Ich habe immer wieder mal das Gefühl das mich beim screenen die komplette S&P500 Liste erschlägt. Täglich so viele Werte im Auge zu behalten kann 1. sehr stressig sein und 2. dazu führen das man viele bessere Signale vielleicht übersieht oder gar nicht mehr handeln kann (Gesamtrisiko). Daher stelle ich meine Aktienauswahl auf den S&P100 um. Das ist der kleine Bruder der die 100 größten US Unternehmen des S&P500 umfasst.

Was erreiche ich damit? Die Anzahl der Aktien die ich beobachte wird kleiner, die Qualität in Hinblick auf das Volumen und die Kapitalisierung steigt. Diese Werte gapen auch nicht so stark wie kleinere Firmen. Ich gewinne zusätzliche Zeit mir jede Aktie genauer ansehen zu können und ich muss diese kleinere Menge nicht durch zusätzliche Kriterien einschränken um die Anzahl künstlich zu verringern.

Ich erhoffe mir damit eine Steigerung der Qulität  und eine Verminderung der Quantität bei meinen Signalen (5* Setups)