Montag, 31. Januar 2011

Mein Moneymanagement

Wenn es einen Kardinalsfehler gibt den viele Anfänger machen, dann den das sie alles auf eine Karte setzen. Nach dem Motto, der nächste Trade macht mich reich. Falsch, der nächste Trade macht dich arm. Man muss das eingesetzte Kapital als Rohstoff sehen der nur begrenzt vorhanden ist.

Kein Bäcker würde aus seinem Mehl nur eine einzige Brotsorte backen und darauf hoffen das die Kunden nichts anderes mehr kaufen. Er würde seinen Rohstoff verschwenden wenn er sein Sortiment nicht breiter streut. Die Bäckererei würde wahrscheinlich pleite gehen, genau so wie der Händler der alles in einen Trade steckt.

Aber wie teilt mein sein Geld richtig ein? Die gängige Meinung ist nie mehr als 0,5% - 5% der Kontogröße bei einem Trade zu riskieren. Denn ist das Geld weg, ist das Spiel zu Ende. Der vorsichtige Einsatz des Kapitals sorgt dafür das man nicht vorzeitig aus dem Rennen fliegt.

Ich risikiere 3% bei variabler Kontogröße. Allerdings passe ich mein Risiko nicht bei jedem Trade an. Ich mache das stufenweise und nutze so den Zinseszinseffekt. Jeder kennt den vom Sparbuch, am Ende des Jahres werden die angefallenen Zinsen kapitalisiert und dem Sparbetrag abzüglich Kest gutgeschrieben. Lässt man das Geld jetzt liegen und man hat einen gleichbleibenden Zinssatz, bekommt man nächstes Jahr wieder etwas mehr Zinsen, weil sich das Grundkapital erhöht hat.

Beim traden werden die "Zinsen" (Buchgewinne) beim schließen der Position kapitalisiert. Ich kann also sofort damit beginnen auch diese zu verzinsen. Das kann man jetzt entweder bei jedem Trade neu berechnen, oder so wie ich, in Stufen ausführen. Alle € 500,- Depotsteigerung beginne ich meine Berechnung des Risikokapitals von vorn. Das hat gegenüber der permanent dynamischen Kontogröße minimale Vorteile.

Sehr einfach, aber effektiv. Hat mich seit Anfang an davor bewahrt mit meinem Depot ernsthaft ins Minus zu rutschen.

Mittwoch, 26. Januar 2011

Notiz vom 26.01.2011

Der neue Marktfilter bewährt sich bestens und hat mir schon eine schöne Performance beschert. Die variable Stopversetzung anhand der verschiedenen EMAs kombiniert mit Teilverkäufen bei entsprechender Bewegung in Trendrichtung scheint auch ein Erfolgsmodell zu werden.

Derzeit lese ich mich durch die besten Bücher die Jack D. Schwager geschrieben hat: Market Wizards, New Market Wizards und Stock Market Wizards. Keiner der angeführten Profis verrät seine explizite Strategie, aber die Message die zwischen den Zeilen steht ist Gold wert.

Die besten Trader unserer Zeit würden folgenden Punkten zustimmen:

1. Kapitalerhalt steht vor Profitmaximierung
2. Halte dich an deine Regeln
3. Denke an die Regel Nr. 1
4. Ein sehr guter Trader unterscheidet sich vom Rest durch seine Leidenschaft und Liebe zum Markt
5. Jeder Trader hatte ein Schlüsselerlebnis bevor es bergauf ging (Konto geerdet, großer Verlust,..)
6. Trade nicht was du glaubst, trade was du siehst
7. Eine eigene Meinung kann sehr teuer werden
8. Immer wieder mal an Regel Nr. 1 denken
9. Verdammt nochmal halte dich an deine Regeln
10. Plan your trade and trade your plan!

Weiters wird es monatlich eine Zusammenfassung der abgelaufenen Trades geben. Was ich da alles festhalten werde muss ich mir noch überlegen. Aber so wie ich mich kenne, wird es umfangreich und detailiert.

PS: Habe eine Frage an die TradersJournal Redaktion gesendet, mal schauen ob die mir dabei helfen können meine Performancekurve weiter zu glätten.

Mittwoch, 19. Januar 2011

Die mentale Seite meines Tradings

Verluste laufen lassen und Gewinne begrenzen habe ich vor langer Zeit hinter mir gelassen. Die Märkte machen mir auch heute noch zu schaffen, aber nicht mehr in dem Ausmaß wie noch vor 1-2 Jahren. Damals hat sich meinen Marktmeinung wie ein Fähnchen im Wind gedreht und mit ihr meine Einstellung zu meinen offenen Positionen. So etwas ist Gift für das Trademanagement (und für eine Beziehung/Ehe). Wenn man zb. beim Abendessen sitzt, die Frau vom Tag erzählt und man selber nicht mal einfachste Fragen beantworten kann weil man gedanklich immer noch vor dem Rechner sitzt. ;-)

Als reifender Trader fängt man an mit kleinen Verlusten zu Leben, sie gehören zum traden wie die Luft zum leben. Es ist so gar so weit das man sie erwartet. Wenn ich 4-5 offene Trades habe, nehme ich an das wahrscheinlich 2 mit Verlust enden, 2 zumindest break even schließen und 1 davon so viel Gewinn macht das sich die Arbeit trotzdem gelohnt hat.

Meine Performance Kurve oszilliert immer noch knapp über Null aber ich bin zuversichtlich das sich das dieses Jahr spürbar ändern wird. Ich habe mein Setup das 100% zu mir und meinem Tagesablauf passt gefunden. Und die ersten Ergebnisse sind sehr viel versprechend (+19% seit 01.01.11). Letztes Jahr habe ich viel experimentiert und geforscht. Was auch meiner Psyche zeitweise sehr zugesetzt hat, was sich wieder in den schlechten Ergebnissen gezeigt hat.

Mit meiner momentanen Methode brauche ich täglich etwa 1-2 Stunden, weniger will ich gar nicht investieren da ich sonst das Gefühl für den Markt verlieren würde. Ich fühle mich sehr ausgeglichen in meine Work-Life-Trading Balance.

Freitag, 14. Januar 2011

Performanceturbo Teilverkäufe und Measured Moves

Jeder Swing Trader kämpft mit den gleichen Problemen. Der Cashbestand am Depot unterliegt starken Schwankungen und wenn man ein sehr träges System verwendet, gibt man einen guten Teil seiner Gewinne wieder ab bis man ein Ausstiegssignal bekommt.

Ich arbeite mit EMAs und verschiedenen Zeitebenen, D1, H4, H1 aber trotzdem gebe ich oftmals große Teile meines Buchgewinns wieder ab. Dazu habe ich mir jetzt eine Strategie zurecht gelegt wie ich dem entgehe. Die letzten Wochen habe ich viele Stunden in den Büchern von Jack Schwager (Technische Analyse) verbracht um dem Problem Herr zu werden.

Und dabei sties ich auf 2 wesentliche Dinge die ich schon oft gelesen habe, aber bei mir nie Anwedung fanden. Zum ersten sind es Teilverkäufe und zum zweiten die Theorie der Measured Moves. Letzteres geht davon aus das die meisten Bewegungen in einem intakten Trend in etwa den gleichen Weg zurück legen. Sprich wenn der Kurs jedes mal nach 4 Dollar eine Korrektur anfängt ist die Wahrscheinlichkeit groß das er es auch ein 5tes mal macht.

Ich kombiniere die beiden wie folgt. Nach dem Einstieg am H4 wird der Stop am H1 nachgezogen. Aber sobald der Kurs ein Niveau des jeweiligen Measured Move erreicht starte ich einen Teilverkauf von 3/4 der Position, der Rest läuft mit engen Stops am H1 weiter bis ich ausgestoppt werde. Damit sichere ich Gewinne an vermeindlichen Hochpunkten einer Bewegung und bin aber trotzdem noch dabei, sollte der Kurs weiterlaufen.

Zusätzlich bekomme ich freie Resourcen für mein MM/RM um wieder neue Trades eröffnen zu können. Diese Technik verwende ich jetzt seit Anfang des Jahres und bin schwer begeistert. Aussagekräftig wird aber erst ein Zeitraum von mehreren Monaten oder zumindest 50 Trades.

Dienstag, 11. Januar 2011

Achtung Earnings Season

Aktiengesellschaften veröffentlichen regelmäßig Zahlen zum laufenden Geschäft. Die Quartalszahlen die in den USA auch Earnings genannt werden, werden 1-2 Wochen nach dem letzten Monat eines Quartals veröffentlicht. Also Anfang Jänner, April, Juli und Oktober.

In dieser Zeit ist es wichtig vor einem Einstieg das Datum der Veröffentlichung zu checken. Werden in den nächsten Tagen Zahlen heraus gegeben ist es ratsam nicht investiert zu sein. Die Börse ist verrückt genug, man braucht nicht auch noch wilde Kursauschläge.

Man kann nicht pauschal sagen das der Kurs einer Aktie steigt wenn die Zahlen positiv ausfallen. Es könnte durchaus sein das der Markt noch mehr erwartet hätte und daher fleißig abverkauft wird. Umgekehrt passiert es auch das ein Unternehmen ein Minus publiziert und der Kurs expoldiert weil die meisten Anleger einen noch größeren Verlust erwartet haben.

Also, Titel die Earnings haben in dieser Zeit lieber meiden, das Risiko das ein enger Stop gerissen wird oder das es böse gegen einen läuft ist einfach zu groß.

Freitag, 7. Januar 2011

Analyse SP500 Index


Ab hier wird es spannend. Am Wochenchart könnte sich eine Korrektur ankündigen. Der RSI befindet sich in der überverkauft Region und ist bereit eine Wende einzuleiten. Derzeit enge Stops am Stundenchart, knapp unterhalb des EMA (50).
Die Vergangenheit zeigt allerdings auch das sich ein Index sehr lange in dieser Region aufhalten kann bevor er dreht. Am 4 Stundenchart wurde heute schon der EMA durchbrochen, aber es sieht so aus als würde der Schlußkurs wieder darüber liegen, also nach wie vor Long.

Meine bevorzugten Aktien

Ich habe mich aus einer Laune heraus am Anfang meines Screening Prozesses dafür entschieden nur den Large oder Mega Caps eine Chance zu geben. Sprich, meine Voreinstellungen bei Finviz grenzen den Screener von vorherein auf groß kapitalisierte Aktien ein. Das war für mich der ruhigere Hafen, da man hier keine extremen Bewegungen erwarten muss. Also optimal für einen Anfänger.

Da ich gerade wieder sämtliche Bereiche meiner Arbeit einer gründlichen Prüfung unterziehe, bin ich auf eine sehr aufschlussreiche Grafik gestossen. Ein Performance Chart gereiht nach Kapitalisierung. Daraus kann man eindeutig ablesen, dass umso größer die Kapitalisierung an der Börse desto geringer die Performance durch sämtliche Beobachtungszeiräume. Leider endet die Aufzeichnung nach einem Jahr, interessant wären noch die Performancedaten der letzten 10 Jahre.

Was ziehe ich daraus für einen Schluß? Nun, nachdem ich nur kurzfristig agiere (wenige Tage) und ich auf Momentum in Trends angewiesen bin werde ich mein screening auf kleinere Aktien verlagern. Da ich mich aber auf den S&P500 beschränke, kann ich Nano und Small Caps fast schon ausschließen da die im Index fast nicht vorkommen, besteht dieser doch nur aus den 500 größten Aktien des Landes.

Hier noch eine kurze Auflistung nach Kapitalisierung im S&P500:

    3x Mega  ($200bln and more)
271x Large  ($10bln to 200bln)
217x Mid    ($2bln to 10bln)
    8x Small  ($300mln to 2bln)
    1x Micro ($50mln to 300mln)
    0x Nano  (under $50mln)

Also werde ich ab jetzt mein Hauptaugenmerk auf Mid Caps und abwärts richten. Den nach der Statistik sind die für kurzfristige Trader lukrativer. Allerdings werde ich mich auf mehr Marktrauschen einstellen müssen, denn umso kleiner die Kapitalisierung desto größer die Kursauschläge wenn sich ein Big Player Ein- oder Verkauft!

Montag, 3. Januar 2011

Marktfilter V 0.1

Index: S&P500
Tageschart mit EMA (50)
4 Stundenchart mit EMA (50)

Ist der Kurs am Tageschart und am 4 Stundenchart über dem EMA (50) wird nur Long gehandelt. Befindet sich der Kurs bei beiden unter dem EMA (50) gehts nur Short.

Die große Zeiteinheit overruled die kleinere. Wenn am TC Long und am 4HC Short herrscht bedeutet das FLAT, die dritte Positionsmöglichkeit. Genauso verhält es sich bei TC Short und 4HC Long, auch das bedeutet FLAT.

Nach diesem Modus wird zukünftig auch die Marktfilteranzeige geschaltet.