Sonntag, 31. März 2013

Wochenausblick I: Yen auf Talfahrt?

Die vergangene Woche war dank Zypern alles andere als langweilig, auch wen sie sich aufgrund des Karfreitag ein wenig ruhig ins Wochenende verabschiedete. Die kommende Woche wird von der Datenseite auf jeden Fall spannender, denn gleich vier Notenbanken geben ihre Zinsentscheidung bekannt. Dazu kommen die Non Farm Payrolls in den USA und weitere wichtige Indizes in den wichtigsten Wirtschaftsnationen der Welt.

 Einer der Termine, welche die größten Chancen in der kommenden Woche bieten, dürfte der Zinsentscheid der Bank of Japan sein. Große Chance bedeutet auch großes Risiko. Das Risiko ist, dass man einfach zu viel setzt und der Markt doch anders reagiert als man plant. Das Ergebnis der Zinssitzung scheint auf der Hand zu liegen. Der neue Präsident, Haruhiko Kuroda, trommelt seit Wochen, dass er so schnell wie möglich die Geldpolitik der Notenbank weiter lockern wolle. Die Hauptaufgabe der Bank of Japan dürfte die Überwindung der Deflation sein. Nach Ansicht Kurodas muss dies über eine weitere Schwächung des Japanischen Yen erfolgen. Dies war der Bank auch unter ihrem bisherigen Vorsitzenden, Masaaki Shirakawa, klar, aber weitere Lockerungsmaßnahmen sollten erst 2014 durchgeführt werden. Es ist damit zu rechnen, dass diese die neue Führung wie angekündigt vorzieht, denn die bisherigen Maßnahmen (Japans Leitzins steht seit Dezember 2008 bei 0,1 %) haben an der Deflation im Land wenig geändert.

In der Nacht zum 4. April trifft sich also das Policy Board der Bank of Japan. Kommt es zu den angekündigten Lockerungen, dürften USD/JPY und EUR/USD deutliche Gewinne einfahren. Vor einem “alles auf eine Karte” würde ich dann doch gern warnen. Zwar wurden auch die beiden stellvertretenden Gouverneure ausgetauscht, aber zum Lenkungsrat der Notenbank, der die Zinsentscheidung trifft, gehören nicht drei, sondern neun Mitglieder. Auch wenn es eher unwahrscheinlich ist, gibt es durchaus die Möglichkeit, dass die Mehrheit des Gremiums gegen die von Haruhiko Kuroda verkündete Politik stimmt. Dies könnte fatale Auswirkungen auf die Währungspaare mit JPY haben. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass es Lockerungsmaßnahmen geben wird und die Märkte dies mit einer weiteren Schwächung des Yen quittieren werden, sollte man also nicht leichtfertig alles auf eine Karte setzen. Zu vernünftigem Moneymanagement gehört definitiv auch, dass man eben nicht alles auf eine Karte setzt, denn hundertprozentig sicher kann man sich auch in der Nacht zum Donnerstag nicht sein. Wer alles auf eine Karte setzt, muss vor allem zwei Dinge berücksichtigen. Die Entscheidung zur geldpolitischen Lockerung dürfte schon zum Teil eingepreist sein. Bleibt sie aus, könnte ein großes Gap die Folge sein. Eine solche Lücke zwischen zwei Kursen kann nicht nur am Wochenende, sondern auch bei wichtigen Nachrichten oder Terminen entstehen. Ein Verlust deutlich über das Stop Loss hinaus kann die Folge sein und sollte auch eingeplant werden. Man sollte daher auch dieses Highlight nicht mit mehr als 2 bis 3 % des Gesamtkapitals traden. So begegnet man am besten einem möglichen Totalverlust. Sollte die Bank of Japan ihre Geldpolitik weiter lockern, dürfte USD/JPY Kurs auf das Jahreshoch 2009 bei 101,44 nehmen. Schaut man auf den RSI, so ist er noch ein wenig überkauft. Es könnte also sein, dass das Paar im Vorfeld noch ein wenig korrigiert.

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